Ein „wiederentdecktes Typoskript“. Bei diesem Stichwort schlug mein Herz höher, als ich die Anfrage erhielt, den Roman Der Geldverleiher zu gestalten. Rund 180 Jahre nach der Entstehung veröffentlichte die andere bibliothek erstmals Catherine Gores Werk in der Übersetzung von Theodor Fontane.
Beim Cover entschieden wir uns für eine zweifarbige Version des Ölgemäldes Waiting for the Times. Das Blau der Abbildung griff ich beim Leineinband auf und wiederholte den Titel als Blindprägung. Das Türkis der Buchschlaufe und des Vorsatzpapiers zieht sich als Sonderfarbe durch den Innenteil des Buchs.
Die Sprache des Romans begeisterte mich so sehr, dass ich jedem Kapitel eine typografische Trennseite vorweg stellte: eine vollflächig farbige Seite, mit einem Zitat aus dem jeweiligen Kapitel. Schriftgröße und -anordnung orientieren sich dabei an der Covergestaltung. Durch den Anschnitt der Schrift entsteht am Kopf- und Fußschnitt des Buchs ein feines, unruhiges Muster. Ein klassischer, luftiger Satzspiegel unterstützt alle Leser bei dieser Reise durch die 1820er Jahre auf 468 Seiten.
Werkstattbericht zur Gestaltung